Auszug aus Immanuel Kant: "Was ist Aufklärung?"
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst
verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines
Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese
Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes,
sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sicher seiner ohne Leitung eines
anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu
bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung. [...]
An wen richtet sich dieser Appell?
In diesem Zeitalter ist die Gesellschaft sehr von einem
religiösen Weltbild beeinflusst. Es gibt übernatürliche Ereignisse, die nur mit
Gott begründet wurden, aber im wissenschaftlichen Sinn keine Erklärung fanden.
So gesehen, richtet sich dieser Appell an alle, die das Weltgeschehen nur mit
Gottes Handeln erklären und nicht gebildet genug sind, um eine
naturwissenschaftliche Begründung zu finden. Auch richtet er sich an alle, die
ihrem Vorgesetzten ohne Hintergedanken Folge leisten, nicht ihre eigenen
Entscheidungen treffen, eigene Meinungen bilden und sich dem Vorbild der
anderen anschließen ohne selbst Urteile zu fällen. Im Allgemeinen betrifft das
das einfache Volk, wie Bauern und Handwerker.
Was wird an den vorherrschenden Zuständen kritisiert?
Die Menschen denken nicht selbst und treffen keine eigenen
Entscheidungen. Sie sind abhängig! Die Bauern sind den Adligen untergeordnet
und haben deren Befehle zu befolgen. Sie haben nicht den Mut zu ihrer eigenen
Meinung zu stehen und diese durchzusetzen. Es ist alles religionsbezogen und
der Glaube steht an erster Stelle. Es müssen mehr Erkenntnisse aus
Beobachtungen und Erfahrungen, die man selbst gewonnen hat, geschlossen werden.
Wer könnte mit den „anderen“ gemeint sein?
Wahrscheinlich sind mit den “anderen“ alle die gemeint, die
höhergestellt und Führungspersönlichkeiten sind. Das einfache Volk wird von
anderen Personen „geleitet“, dazu zählen
beispielsweise Gott, der herrschende Monarch oder der Adel bzw. auch
Wissenschaftler.
1)
Es haben sich viele Forderungen der Aufklärer
erfüllt, wie beispielweise die Gewinnung von Erkenntnissen durch
naturwissenschaftliche Beobachtungen. Das macht sich bemerkbar durch die
jährliche Verleihung des Nobelpreises. Allerdings sind nicht alle Forderungen
noch zeitgemäß, da jetzt eine Gewaltenteilung existiert in Form eines
Parlaments. Es gibt keine Einzelperson, die die alleinige Macht hat. Außerdem
gibt es keine Dreiklassengesellschaft mehr und alle sind gleichwertig. Leider
gilt das doch nicht überall auf der Welt und deshalb sind wir der Meinung, dass
wir noch nicht in einem aufgeklärten Zeitalter sondern nur in einem
informierten Zeitalter leben. Viele Menschen sind bequem und berufen sich auf
andere. Sie vertreten nicht ihre eigenen Ansichten. Das ist keine Aufklärung!
2)
Definitionen des Begriffs und der Epoche
Aufklärung: - Dieser Begriff bedeutet, sich seines eigenen
Verstandes durch rationales Denken zu bedienen und somit eine, auf
wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Meinung zu bilden.
-
Der Aufklärung war das Ziel gestellt den
menschlichen Geist selbstständig und ohne fremde Leitung zu entwickeln.
Epoche der
Aufklärung: - Das ist eine Epoche, die ungefähr von 1720 bis 1785 andauerte.
- Sie steht für das Streben der Menschen nach
Vernunft, Toleranz und Forschung nach wissenschaftlichen Begründungen.
Bei ihr spielen diese Begriffe
eine große Rolle:
Unmündigkeit – nur unter Leitung
eines anderen kann man seinen Verstand benutzen
Selbstverschuldet – wenn man nicht
den Mut hat, selbst zu denken
Rationalismus – der Glaube daran,
dass alle Dinge eine logische Erklärung haben
Optimismus – die positive Sicht
auf das Leben
Weltbürgertum – nicht an nationale Bestimmtheiten gebunden
Weltbürgertum – nicht an nationale Bestimmtheiten gebunden
Geschrieben von Amy Hoffmann und Marie Fauck
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