Donnerstag, 17. März 2016

Das Zeitalter der Aufklärung

Auszug aus Immanuel Kant: "Was ist Aufklärung?"
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sicher seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung. [...]

An wen richtet sich dieser Appell?
In diesem Zeitalter ist die Gesellschaft sehr von einem religiösen Weltbild beeinflusst. Es gibt übernatürliche Ereignisse, die nur mit Gott begründet wurden, aber im wissenschaftlichen Sinn keine Erklärung fanden. So gesehen, richtet sich dieser Appell an alle, die das Weltgeschehen nur mit Gottes Handeln erklären und nicht gebildet genug sind, um eine naturwissenschaftliche Begründung zu finden. Auch richtet er sich an alle, die ihrem Vorgesetzten ohne Hintergedanken Folge leisten, nicht ihre eigenen Entscheidungen treffen, eigene Meinungen bilden und sich dem Vorbild der anderen anschließen ohne selbst Urteile zu fällen. Im Allgemeinen betrifft das das einfache Volk, wie Bauern und Handwerker.

Was wird an den vorherrschenden Zuständen kritisiert?
Die Menschen denken nicht selbst und treffen keine eigenen Entscheidungen. Sie sind abhängig! Die Bauern sind den Adligen untergeordnet und haben deren Befehle zu befolgen. Sie haben nicht den Mut zu ihrer eigenen Meinung zu stehen und diese durchzusetzen. Es ist alles religionsbezogen und der Glaube steht an erster Stelle. Es müssen mehr Erkenntnisse aus Beobachtungen und Erfahrungen, die man selbst gewonnen hat, geschlossen werden.

Wer könnte mit den „anderen“ gemeint sein?
Wahrscheinlich sind mit den “anderen“ alle die gemeint, die höhergestellt und Führungspersönlichkeiten sind. Das einfache Volk wird von anderen Personen „geleitet“,  dazu zählen beispielsweise Gott, der herrschende Monarch oder der Adel bzw. auch Wissenschaftler.

1)     Es haben sich viele Forderungen der Aufklärer erfüllt, wie beispielweise die Gewinnung von Erkenntnissen durch naturwissenschaftliche Beobachtungen. Das macht sich bemerkbar durch die jährliche Verleihung des Nobelpreises. Allerdings sind nicht alle Forderungen noch zeitgemäß, da jetzt eine Gewaltenteilung existiert in Form eines Parlaments. Es gibt keine Einzelperson, die die alleinige Macht hat. Außerdem gibt es keine Dreiklassengesellschaft mehr und alle sind gleichwertig. Leider gilt das doch nicht überall auf der Welt und deshalb sind wir der Meinung, dass wir noch nicht in einem aufgeklärten Zeitalter sondern nur in einem informierten Zeitalter leben. Viele Menschen sind bequem und berufen sich auf andere. Sie vertreten nicht ihre eigenen Ansichten. Das ist keine Aufklärung!

2)     Definitionen des Begriffs und der Epoche
Aufklärung:  -  Dieser Begriff bedeutet, sich seines eigenen Verstandes durch rationales Denken zu bedienen und somit eine, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Meinung zu bilden.
-        Der Aufklärung war das Ziel gestellt den menschlichen Geist selbstständig und ohne fremde Leitung zu entwickeln.

Epoche der Aufklärung: - Das ist eine Epoche, die ungefähr von 1720 bis 1785 andauerte.
       -  Sie steht für das Streben der Menschen nach Vernunft, Toleranz             und Forschung nach wissenschaftlichen Begründungen.

Bei ihr spielen diese Begriffe eine große Rolle:
Unmündigkeit – nur unter Leitung eines anderen kann man seinen Verstand benutzen
Selbstverschuldet – wenn man nicht den Mut hat, selbst zu denken
Rationalismus – der Glaube daran, dass alle Dinge eine logische Erklärung haben
Optimismus – die positive Sicht auf das Leben
Weltbürgertum – nicht an nationale Bestimmtheiten gebunden

Geschrieben von Amy Hoffmann und Marie Fauck

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