Donnerstag, 17. März 2016

Nathan trifft auf den Tempelherrn

Nathan
Tempelherr
entgegenkommend, freundlich

V. 1201:,, Dass ich mich untersteh, Euch anzureden.“
Dieses Zitat zeigt das er gute Manieren hat, da er erst um die Erlaubnis bittet, mit dem Tempelherren reden zu dürfen.

V.1206:,, Ich heiße Nathan; bin des Mädchens Vater, Das Eure Großmut aus dem Feu´r gerettet.“
Dieses Zitat veranschaulicht, dass er gut erzogen ist, denn er stellt sich zuerst vor. Außerdem erwähnt er, dass er dankbar für die Rettung seiner Tochter ist.

V.1232:,,Ich bin ein reicher Mann.“
Dieser Auszug zeigt, dass er den Tempelherrn mit Geld für seine Taten belohnen will.

V. 1249:,, Ich möcht ihn küssen gleich.“
Dieser Textausschnitt zeigt, dass er unendlich dankbar ist und da der Tempelherr kein Geld will, möchte Nathan ihm es auf dieser Weise beibringen, in Form eines Dankkusses.

V.1252:,,Eine Träne fiel darauf.“
Durch diese Textstelle merkt man, dass er vor Begeisterung, welch Glück doch seine Tochter hatte, zu Tränen gerührt ist.

V.1260:,, Setzt eure Worte sehr- sehr gut- sehr spitz.“
Dieses Zitat zeigt, dass der Tempelherr bemerkt, wie wortgewandt und clever Nathan ist.

V.1270-1774:,,Nur Tempelherren? sollten bloß? und bloß weil es die Ordensregeln so gebieten?
Ich weiß, wie gute Menschen denken; weiß,
Dass alle Länder gute Menschen tragen.“
Der Auszug beinhaltet, dass Nathan betont, dass der Tempelherr nicht das Mädchen gerettet hat, weil es ihm so vorgeschrieben ist, sondern, dass er ein guter Mensch mit Herz ist und es deswegen getan hat.

V.1306:,,Wir müssen, müssen Freunde sein!“
Dieses Zitat zeigt, dass Nathan aufgrund der Tat des Tempelherren mit ihm befreundet sein will.

V.1310:,,Sind Christ und Jude eher Christ und Jude als Mensch?“
Diese Äußerung zeigt, dass Nathan fordert, dass man auch unter verschiedenen Religionen befreundet sein kann, da man in die Religion hinein geboren wurde und sie beide ja ganz normale Menschen sind. Er möchte nicht, dass man Vorurteile oder ähnliches trifft nur aufgrund der Religion.

Nathans Auftritt zeigt, dass er sehr dankbar dem Tempelherren und bodenständig ist. Er sieht in ihm einen wundervollen Mensch und möchte deswegen mit ihm befreundet sein trotz der unterschiedlichen Religion. Denn er findet, dass man jemanden nicht nach seiner Religion beurteilen sollte.
V.1192:,, Mich seine raue Tugend stutzen.“
Dieses Zitat beweist, der Tempelherr eine raue Tugend hatte.

V.1195- 1197:,,Ein Jüngling wie ein Mann. Ich mag ihn, wohl, den guten, trotz´ gen Blick! den prallen Gang! Die Schale kann nur bitter sein: der Kern ist´ s sicher nicht.“
Dieser Ausspruch zeigt, dass Nathan denkt, dass der Tempelherr ein liebenswerter Jüngling ist und ihn mag, sicherlich auch wegen der Rettung seines Mädchens. 

V.1213:,, Es ist des Tempelherren Pflicht.“
Anhand dieses Textausschnittes kann man erkennen, dass der Tempelherr nur dieses Mädchen gerettet hat, weil es ihm so vorgeschrieben ist. Er ist also pflichtbewusst.

V.1221:,,Groß und abscheulich.“
Dieses Zitat zeigt, dass er sehr voreingenommen ist.

V. 1253:,, Tut nichts! Er hat der Tropfen mehr. Dieses Zitat zeigt, dass der Tempelherr nicht wirklich auf Nathan eingehen will. Man merkt, dass er das Gespräch beenden will.

V.1304:,, Ha! Ihr wisst nicht, wie viel fester ich nun mich an Euch drängen werde.“
Diese Stelle veranschaulicht, dass Nathan ehrgeizig bleibt und nicht locker lässt, sich mit dem Tempelherren zu befreunden. Er bedrängt ihn regelrecht gegen seinen Willen.

Der Auftritt des Tempelherren zeigt, dass er eher abgeneigt von Nathan ist. Er will also eigentlich nicht so viel mit ihm zu tun haben und begründet seine Tat, Nathans Tochter zu retten, mit seinen Vorschriften, an welche er sich halten soll. Teilweise wirkt er auch etwas unfreundlich.

Geschrieben von Marie Fauck

Die Ringparabel - alles mal wieder nur abgeschrieben?


Hat Lessing Giovanni Boccaccios Moralappell in DECAMERONE nur kopiert oder gibt es auch Unterschiede? Das wollen wir herausfinden

 In DECAMERONE (1470) wird der Jude ebenfalls freundlich von Saladin empfangen und es wird ihm die Frage nach der wahren Religion unter der Christlichen, Jüdischen und Islamischen gestellt. Auch Nathan bekommt diese Frage gestellt.
Der Jude war weise, zurückhaltend, höflich und konnte sich mit Scharfsinn rühmen. Er hatte die Falle in der Frage Saladins erkannt, in die er, egal welches Urteil er gefällt hätte, getappt wäre. Der Jude besitzt genug Verstand, um einen Ausweg aus der Situation zu finden ohne ein bestimmtes Urteil zu fällen oder sich Saladins Zorn zuzuziehen. Ebenso war Nathan klug genug um nicht in die Falle zu tappen. Er geht dabei bedächtig und höflich vor.
Der Ring in DECAMERONE wird als sehr schön und kostbar beschrieben. Er wird einem der Söhne übergeben, der dadurch als Erbe gilt, es wird allerdings nicht betont welcher Sohn. Das ist ein weiterer Unterschied zu dem Buch von Lessing, in dem der Ring die Kraft hat, vor den Menschen angenehm zu machen und er dem Sohn übergeben wird, den der Vater am meisten liebt und dessen Verhalten untadelhaft war.
Die zwei Kopien des Ringes wurden auf Wunsch des Vaters angefertigt, da er alle seine Söhne liebte und keinen enttäuschen wollte, da er jedem von ihnen den Ring versprochen hatte. Die Ringe ähneln sich so sehr, dass sie von niemandem unterschieden werden können. Das ist ebenfalls in ´Nathan der Weise´ der Fall.
Da die Ringe durch ihre Ähnlichkeit nicht zu unterscheiden waren, konnte der wahre Ring nicht festgestellt werden und die Frage blieb unbeantwortet. Das Urteil wird nicht noch um 1000 Jahre verschoben, wie in ´Nathan der Weise´, sondern wird als unlöslich erklärt.
Saladin ist beeindruckt vom Scharfsinn des Juden, der seine Falle geschickt umgangen hat, und bietet ihm seine Freundschaft an, obwohl er ihn am Anfang als minderwertig bzw. unter seiner Würde gehalten hat.


Es gibt also nur sehr wenig Unterschiede zwischen den beiden Texten. Allerdings scheint es, als würde Boccaccio der Religion weniger Bedeutung zumessen und er lässt die Antwort auf die Frage, welche die wahre Religion ist, im Raum stehen. Anders als Lessing. Er rückt vor allem den großen Wert der Religion in den Vordergrund.

Das Zeitalter der Aufklärung

Auszug aus Immanuel Kant: "Was ist Aufklärung?"
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sicher seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung. [...]

An wen richtet sich dieser Appell?
In diesem Zeitalter ist die Gesellschaft sehr von einem religiösen Weltbild beeinflusst. Es gibt übernatürliche Ereignisse, die nur mit Gott begründet wurden, aber im wissenschaftlichen Sinn keine Erklärung fanden. So gesehen, richtet sich dieser Appell an alle, die das Weltgeschehen nur mit Gottes Handeln erklären und nicht gebildet genug sind, um eine naturwissenschaftliche Begründung zu finden. Auch richtet er sich an alle, die ihrem Vorgesetzten ohne Hintergedanken Folge leisten, nicht ihre eigenen Entscheidungen treffen, eigene Meinungen bilden und sich dem Vorbild der anderen anschließen ohne selbst Urteile zu fällen. Im Allgemeinen betrifft das das einfache Volk, wie Bauern und Handwerker.

Was wird an den vorherrschenden Zuständen kritisiert?
Die Menschen denken nicht selbst und treffen keine eigenen Entscheidungen. Sie sind abhängig! Die Bauern sind den Adligen untergeordnet und haben deren Befehle zu befolgen. Sie haben nicht den Mut zu ihrer eigenen Meinung zu stehen und diese durchzusetzen. Es ist alles religionsbezogen und der Glaube steht an erster Stelle. Es müssen mehr Erkenntnisse aus Beobachtungen und Erfahrungen, die man selbst gewonnen hat, geschlossen werden.

Wer könnte mit den „anderen“ gemeint sein?
Wahrscheinlich sind mit den “anderen“ alle die gemeint, die höhergestellt und Führungspersönlichkeiten sind. Das einfache Volk wird von anderen Personen „geleitet“,  dazu zählen beispielsweise Gott, der herrschende Monarch oder der Adel bzw. auch Wissenschaftler.

1)     Es haben sich viele Forderungen der Aufklärer erfüllt, wie beispielweise die Gewinnung von Erkenntnissen durch naturwissenschaftliche Beobachtungen. Das macht sich bemerkbar durch die jährliche Verleihung des Nobelpreises. Allerdings sind nicht alle Forderungen noch zeitgemäß, da jetzt eine Gewaltenteilung existiert in Form eines Parlaments. Es gibt keine Einzelperson, die die alleinige Macht hat. Außerdem gibt es keine Dreiklassengesellschaft mehr und alle sind gleichwertig. Leider gilt das doch nicht überall auf der Welt und deshalb sind wir der Meinung, dass wir noch nicht in einem aufgeklärten Zeitalter sondern nur in einem informierten Zeitalter leben. Viele Menschen sind bequem und berufen sich auf andere. Sie vertreten nicht ihre eigenen Ansichten. Das ist keine Aufklärung!

2)     Definitionen des Begriffs und der Epoche
Aufklärung:  -  Dieser Begriff bedeutet, sich seines eigenen Verstandes durch rationales Denken zu bedienen und somit eine, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Meinung zu bilden.
-        Der Aufklärung war das Ziel gestellt den menschlichen Geist selbstständig und ohne fremde Leitung zu entwickeln.

Epoche der Aufklärung: - Das ist eine Epoche, die ungefähr von 1720 bis 1785 andauerte.
       -  Sie steht für das Streben der Menschen nach Vernunft, Toleranz             und Forschung nach wissenschaftlichen Begründungen.

Bei ihr spielen diese Begriffe eine große Rolle:
Unmündigkeit – nur unter Leitung eines anderen kann man seinen Verstand benutzen
Selbstverschuldet – wenn man nicht den Mut hat, selbst zu denken
Rationalismus – der Glaube daran, dass alle Dinge eine logische Erklärung haben
Optimismus – die positive Sicht auf das Leben
Weltbürgertum – nicht an nationale Bestimmtheiten gebunden

Geschrieben von Amy Hoffmann und Marie Fauck

Mittwoch, 16. März 2016

Die Ringparabel



Was ist eine Parabel?

Eine Parabel ist eine kurze Geschichte die eine Lehre enthält. Sie findet auf zwei Ebenen statt, der Textebene und der Bedeutungsebene. Dies kann man gut am Beispiel des Parabelhauses darstellen. 



Der Dialog

Saladin: Neulich hat mir Nathan eine Geschichte erzählt, die mich zum Nachdenken angeregt hat. Es ging um einen Vater und seine drei Söhne. Der Vater besaß einen Ring von unschätzbarem Wert. Es war Tradition dem meistgeliebten Sohn den Ring weiter zu vererben. Aber der Vater konnte sich nicht für einen seiner Söhne entscheiden, da er alle gleich liebte. Deshalb ließ er zwei weitere identische Ringe anfertigen und gab jedem seiner Söhne einen. Der echte war nicht zu erkennen.

Sittah: Die Geschichte ist zwar ganz interessant aber warum erzählst du mir das alles?

Saladin: Lass mich zu Ende erzählen, dann kann ich dir den Sinn erklären! Also weiter, nach dem Tod des Vaters stritten sich die Söhne darüber, wer den echten Ring besitzt. Da sie dies nicht herausfinden konnten, befragten sie einen Richter. Der meinte, dass niemand den echten Ring hätte und der echte vermutlich verloren ging .Sie sollten sich freuen überhaupt vom Vater geliebt worden zu sein und aufhören sich zu streiten wer den echten Ring besitzt.

Sittah: Gibt es eine Bedeutung hinter dieser Geschichte die du mir mitteilen möchtest Saladin?

Saladin:  Natürlich gibt es die. Die drei Ringe stehen für die drei Religionen Christentum, Judentum und den Islam. Die Religionen werden wie der Ring von Generation zu Generation weitervererbt. Als der Vater die zwei Ringe anfertigen ließ, steht dies symbolisch für den Hervorgang  zwei weiterer Religionen aus einer Ursprungsreligion. Die Söhne und auch der Vater konnten die Ringe selbst nicht mehr unterscheiden, genauso kann man auch die Religionen nicht unterscheiden. Jeder Gläubige denkt sein Glaube sei der einzig wahre, was aber nicht stimmt, da es nicht die Eine und beste Religion gibt.

Sittah: Nun Saladin, diese Geschichte solltest du dir zu Herzen nehmen und deren Bedeutung immer in deinem Kopf behalten. Verbreite diese Weisheit wo auch immer du deinen Fuß hinsetzt.

Saladin: Oh geliebte Schwester das werde ich, darauf kannst du dich verlassen.


Botschaft der Ringparabel 

Die Aussage der Ringparabel ist das alle Religionen gleich sind und das keine wahre oder bessere zu erkennen ist.



Reaktion von Saladin analysieren 

Zu Beginn der Geschichte zeigt Saladin nur wenig Interesse, aber später hört er gespannt zu und fragt sogar nach der genaueren Bedeutung.  Letztendlich ist er mit Nathan einverstanden. 

von Vina und Emily